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Halt verloren, Tritt gefasst

20.08.2020

Schwere Unfälle sind tragisch und können den Betroffenen Lebensqualität und Zuversicht rauben. Nicht alle Verunfallten finden zurück in ein normales Leben. Peter Keller* schon. Eine Erfolgsgeschichte der besonderen Art.

Er hatte sich den Sonntagsausflug auf die Kleine Scheidegg anders vorgestellt. Ein kleiner Moment der Unaufmerksamkeit und schon war es passiert: Er stürzte und verletzte sich das Fussgelenk. Peter Keller ist Inhaber eines KMU mit sechs Angestellten und bei uns versichert. Nach längerem Stehen und Gehen schwoll der Rückfuss schmerzhaft an. Der Mittfünfziger musste täglich zu Schmerzmitteln greifen. Ein Spezialist schlug die Versteifung und Entfernung eines Knochenfragments vor. Angesichts seines Berufs verzichtete Peter Keller auf eine solche Operation. Doch die Schmerzen liessen nicht locker. Dreieinhalb Monate lang war Keller krankgeschrieben und konnte seiner Firma nur beratend zur Seite stehen. Für sämtliche Tätigkeiten musste er sich vertreten lassen. Peter Keller gab nicht auf: Gipsruhigstellung, wöchentlich zwei bis drei Physiotherapien mit Gangtraining, orthopädischer Spezialschuh und Schmerztabletten. Erst als alles nichts nützte, entschlossen sich die Ärzte zur Operation. Unser Vertrauensarzt befürwortete den Vorschlag. Weitere dreieinhalb Monate später durfte der Betriebsinhaber wieder zu 50% arbeiten. Er wollte anpacken und schonte sich nicht. So kam es zu einem Rückfall mit weiteren fünf Monaten Arbeitsunfähigkeit. Wir ermutigten ihn zu intensiven Physiotherapien und zur Schonung. Danach startete Peter Keller erneut mit einem 50%-Pensum, verteilt auf den ganzen Tag. Seine Mitarbeitenden entlasteten ihn wo immer möglich. Erst knapp zwei Jahre nach dem Sturz nahm der Versicherte seine Tätigkeit wieder vollumfänglich auf. Als Unfallversicherer unterstützen wir ihn in diesem schwierigen Heilungsprozess. Für Heilungskosten, Taggelder und Integritätsentschädigung erbrachten wir Leistungen von CHF 230 000. Ein Unfall ist schnell passiert, die Genesung nicht. Dazu braucht es Geduld, Schonung und den guten Willen aller Involvierten. Erst wer volle Schwäche erfahren hat, kann doppelte Stärke entwickeln.

*Name von der Redaktion geändert

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