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Am Klick der Zeit bleiben

01.10.2020

Diversität und Fotografie sind eng miteinander verbunden. Die Fotokunst leuchtet Multikulturalität aus und öffnet dem Betrachter die Augen für den üppigen Reichtum des Andersseins.

Darum haben Fotografen das Thema immer wieder aufgenommen, sei es in weltumspannenden Dokumentationen, Kriegsreportagen oder mit Werbekampagnen für Weltmarken wie Benetton oder Apple.

Mit Fotografie lässt sich Diversität bildlich darstellen und ästhetisch verfeinern. Doch diesseits der Kreativität tut sich die Fotofachbranche schwer mit der Vielfalt. Sie kämpft gegen Überalterung und einen Stillstand des Berufsbilds. Der Schweizer Fotoverband imagingswiss hat die Problematik erkannt und engagiert sich für die Zukunft des Metiers.


Facetten des Moments

Fotografieren heisst Momente einfangen – aus unterschiedlichen Blickwinkeln, mit Kontrasten und Schattierungen, Schärfen und Unschärfen, Statik und Bewegung. Dabei spielt der Mensch eine Schlüsselrolle, sei es als Fotograf oder Sujet, als Profi oder Hobbyknipser, als Verkäufer oder Käufer von Fotomaterial. Ob vor oder hinter der Kamera, vor oder hinter dem Verkaufstresen, in der Fotografie vereint sich eine Buntheit von Emotionen, Menschen und Wünschen. «Man könnte die Kundenansprüche an den Fotofachhandel mit der Vielfalt der Pflanzenwelt vergleichen. Genauso bunt und artenreich sind die Wünsche, die sowohl am Ladentresen wie auch an die Verbandsführung geäussert werden», meint Alex Mächler, Präsident des Schweizer Fotoverbands imagingswiss.


Fotobranche hinkt hinterher

Die Fotofachgeschäfte sind regelmässig über die gesamte Schweiz verteilt und befinden sich meistens an besten Lagen. Doch leider fehlt bei den 150 Mitgliedern von imagingswiss gerade in der Altersstruktur eine angemessene Differenziertheit: Die Inhaber der Fotofachgeschäfte sind  grösstenteils 55 und älter und haben ihre Nachfolge nur teilweise oder gar nicht geregelt. Von den rund 60 Lehrstellen in der Schweiz liegen etwa 50 in der Deutschschweiz.


Die Problematik manifestiert sich in erster Linie in der Bewegungslosigkeit der Berufsbildung. Die Grundausbildung zur Fotofachmitarbeiterin oder zum Fotofachmitarbeiter hat sich kaum weiterentwickelt. Fachliche Weiterbildungen, etwa zur Fotofachperson mit Berufsprüfung oder mit höherer Fachprüfung, werden mangels Zukunftsperspektiven schlecht belegt.


imagingswiss strebt vorwärts

imagingswiss hat das Problem schon länger erkannt. Der Verband setzt sich laufend mit den Bedürfnissen von Mitgliedern und Nachwuchs auseinander und sucht Lösungen, die einer Mehrheit von Wünschen gerecht werden. Als Hauptziel steuert er die Überarbeitung der Bildungsverordnung an und will damit die Ergebnisse einer Branchenumfrage umsetzen. In diesem Prozess dienen die Resultate mehrerer Branchenevents zur Zukunft des Berufs als Leitplanken. Zusätzlich fliessen die zukünftigen Anforderungen an die Industrie und damit an die Fähigkeiten von Fotofachangestellten ein.


Bizarres Paradoxon

So sehr die Fotografie Verschiedenartigkeit visuell bündelt, so wenig richtet die Branche den Fokus auf die eigene Diversität. Deshalb bringt imagingswiss einiges in Bewegung, um den Fotofachhandel am Puls der Zeit zu halten und solide Grundlagen für einen starken Nachwuchs zu schaffen.


imagingswiss – der Fotoverband Alex Mächler Kantonsstrasse 54, 8854 Galgenen G: 055 440 50 00 M: 079 357 79 89 imagingswiss.ch praesident@imagingswiss.ch

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